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30. Juni 2023, Lenzburg - Met Bar Lenzburg
By Rönu
Der Verein «Freunde der Met Bar» feierte das 10-jährige Jubiläum mit einem feinen Programm am Freitag und Samstag. Leider konnte ich nur am Freitag teilnehmen, schade denn am Samstag wäre das Programm mit Sister, Girish And The Chronicles und Voltage Arc ebenfalls einen Besuch wert gewesen. Die Veranstalter konnten gleich zweimal volle Hütte vermelden, und so verwunderte es nicht, dass die Stimmung ausgelassen war. Dazu haben beide Bands am Freitag auch ihren Beitrag geleistet.
Silver Dust
Die Jurassier präsentierten ein ziemlich opulentes Bühnenbild. Vor dem Schlagzeug war ein grosser Bilderrahmen, auf denen ab und an kleine Videos oder Bilder projiziert wurden. Sänger Lord Campbell präsentierte sich wieder im Frack mit Zylinder und passte wunderbar zum Dark Rock, der die kommende Stunde Trumpf war. Stilistisch lässt sich die Band allerdings schwer einordnen, da die Einflüsse von HIM, Sisters Of Mercy, Lordi bis hin zu Depeche Mode reichen dürften. So gab es heute Abend auch zwei Cover-Songs von Kim Carnes («Betty Davis Eyes») und eben Depeche Modes «Personal Jesus». Obschon Silver Dust mich auf CD bisher eher weniger begeistern konnten, muss man neidlos anerkennen, dass sie auf der Bühne eine starke Truppe sind. Die Spielfreude war ansteckend, Lord Campbell enterte sogar die Bartheke um zu performen, aber auch der Rest der Band war prächtig aufgelegt. Pluspunkte sammelten die Jungs auch mit ihrem Appell für Tierschutz in der Mitte des Sets. Die Fans quittierten die unterhaltsame Stunde mit viel Applaus und hatten sichtlich Spass.
Setliste: «The Pact (Intro)» - «Emeline» - «Eternite» - «Follow Me» - «Burlesque» - «I’ll Risk It» - «There's A Place Where Can I Go» - «Animals Swing» - «Bette Davis Eyes» - «Personal Jesus» - «Five To One» - «Echoes Of History»
Freedom Call
Keine Frage, die deutschen Happy Metaller von Freedom Call sind eine absolute Stimmungs-Band, und sie hatten die Met Bar schnell eingenommen. «Union Of The Strong» war dafür der perfekte Opener und die Truppe um Sänger Chris Bay zeigte sich in prächtiger Laune. «Tears Of Babylon» lud förmlich zum Springen ein (sofern man es nicht mit den Knien hat…), und so wurden die Temperaturen schon mal ziemlich in die Höhe getrieben. Bei mittlerweile zehn Studio-Alben fällt die Auswahl der Songs immer schwerer, und jeder wird den einen oder anderen Hit vermisst haben. Das starke Debüt «Stariway To Fairyland (1999) wurde sogar gänzlich aussen vor gelassen. Bei «111 - The Number Of The Angels» dreht sich bei mir zwar nach wie vor der Magen um, aber die Die-Hard Fans in den vorderen Reihen feierten auch diesen Song begeistert ab. Die Umstellung von den grossen Festival-Bühnen hin zum kleinen Club schien den Deutschen jedenfalls Spass zu machen, und so wurde der Gig zu einer – wie von Chris angekündigten – Happy Metal Party.
Nach der obligaten Bandhymne «Freedom Call» gab es dann definitiv kein Halten mehr, und darauf folgte nun ein Klassiker nach dem anderen. Chris erwähnte dabei schon früh, dass heuer, sprich Mitte Juli, ein Live-Album namens «The M.E.T.A.L. Fest» erscheinen wird, und die Setliste in etwa dieselbe ist, so dass man sich den Abend sozusagen gleich noch einmal in die heimische Stube holen kann. So langsam machte sich die Hitze spürbar, aber Chris holte noch einmal alles heraus: «Metal Is For Everyone» erklang und klar, die Stimmung war dann umgehend wieder da und riss auch nicht mehr ab. Wie auch? Nach «Warriors» folgten mit «Far Away» und «Land Of Light» zwei weitere, unsterbliche Hymnen der Bajuwaren und beschlossen diesen wundervollen Abend in Lenzburg. Ein Kompliment geht in diesem Zusammenhang auch an den Mann am Mischpult, denn der Sound war bei beiden Bands echte Spitzenklasse!
Setliste: «Union Of The Strong» - «Tears Of Babylon» - «Spirit Of Daedalus» - «Sail Away» - «M.E.T.A.L.» - «111» - «The Ace Of The Unicorn» - «Freedom Call» - «Power & Glory» - «Heavy Metal Hallelujah» - «Metal Is For Everyone» - «Warriors» - «Far Away» - «Land Of Light»