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27. Dezember 2023, Pratteln - Z7
By Rönu
Fröhliche Schrei!nachten! Unter diesem Motto stand die Tour der Reiter, und es markierte ausserdem den Schlusspunkt unter die Konzert-Aktivitäten im Z7, welches uns ja zum Glück noch erhalten bleibt. Auf jeden Fall schienen eine Menge Leute noch Lust auf eine ordentliche Prise Metal zu haben, und so war die Konzertfabrik gut gefüllt, aber dennoch so, dass man sich noch gut fortbewegen konnte. Imposant war der Merchandise-Stand, der in dieser Grösse und der Menge an vollgestopften Kartons sonst eher in grösseren Locations aufgefahren wird.
Dominum
Der Opener Dominum überraschte schon mal mit einem grossen Backdrop und der Tatsache, dass sie die ganze Bühne zur Verfügung hatten. Da das Debüt-Album der deutschen Zombie-Metaller um Felix Heldt (bisher als Produzent für Visions Of Atlantis oder d’Artagnan in Erscheinung getreten) erst zwei Tage später erschien, war man mit dem Songmaterial nicht vertraut. Die Erwartungen waren also nicht besonders hoch, aber Dominum legten eine beindruckende Performance hin, obwohl ich in diesem Package nicht unbedingt eine Power Metal Band erwartet habe. Aber Felix und seine Metal-Zombies machen schon sehr viel richtig. Supereingängige Refrains, knallige Riffs und auch optisch ist etwas los. Stilistisch schimmern immer mal wieder Avantasia, Sabaton oder Lordi durch, aber auch eine Glam-Nummer wie «Danger Danger» hatte man im Gepäck. Daneben glänzten Ohrschmeichler wie «Frankenstein», «We All Taste The Same» oder «Hey Living People». Ein überzeugender Auftritt, und zum Glück konnte man die CD bereits am Merchandise-Stand erwerben. Power Metal Fans sollten Dominum ab sofort auf dem Radar haben.
Setliste: «Immortalis Dominus» - «Danger Danger» - «Half Alive» - «Frankenstein» - «Hey Living People» - «You Spin Me Round (Like A Record)» - «We All Taste The Same» - «Patient Zero»
Equilibrium
Die grosse Frage, die sich die meisten Fans der Starnberger-Truppe aus Bayern stellten: "Wie schlägt sich der neue Sänger Fabian Getto?". Auch wenn Vorgänger Robse ja kein Gründungs-Mitglied war, fand ich die Nachricht vom Sänger-Wechsel doch sehr bedauerlich. Die erste Single «Shelter» liess meine Vorfreude auch nicht ins Unermessliche ansteigen, denn Equilibrium scheinen sich immer mehr in Richtung Metalcore zu verabschieden. Trotzdem war ich natürlich auf den Auftritt gespannt, und in der Tat legte die Band energetisch los.
Neusänger Fabian ist eine Rampensau vor dem Herrn und stand kaum einmal still, und auch der Rest schien richtig Bock auf die Tour zu haben. Klar waren Hits wie «Born To Be Epic», «Blut Im Auge», «Revolution» oder «Apokalypse» an Bord und sorgten für Stimmung. Equilibrium lieferten einen guten Auftritt hin, konnten mich persönlich aber nicht abholen. Mir fehlt das Charisma von Robse auf der Bühne, und stimmlich ist mir der Nachfolger zu fest im Death/Metalcore verankert. Trotzdem bin ich gespannt, wohin die Reise mit den auch schon über zwanzig Jahre musizierenden Institution noch gehen wird.
Setliste: «Shelter» - «Renegades: A Lost Generation» - «Rise Again» - «Tornado» - «Prey» - «Born To Be Epic» - «Heimat» - «Revolution» - «Cerulean Skies» - «Blut Im Auge» - «Apokalypse»
Die Apokalyptischen Reiter
Dann war es Zeit für die Reiter, und praktisch mit dem ersten Ton von «Friede Sei Mit Dir» war das Z7 in Hand der Band. Natürlich zeigte sich die Meute ausgehungert, denn der letzte Besuch von Sänger Fuchs und Co. liegt auch schon sechs Jahre zurück. Wäre jemand das erste Mal an einem Metal-Konzert, es wäre wohl genau so, wie er es sich vorgestellt hätte. Selbstverständlich wurde die Dezibel-Anzeige von Fuchs als Anheizer gebraucht, eine T-Shirt Kanone wurde bei «Die Sonne scheint» ins Publikum gefeuert, eine Wall Of Death wurde angezettelt, und bei «Nach der Ebbe» durfte eine Besucherin mit einem Gummiboot über das Publikum gleiten. Vor «Auf und Nieder» durfte sich das Publikum setzen, um sich dann beim Refrain in ein hüpfendes Meer zu verwandeln. Neben den erwähnten Songs waren natürlich «Es Wird Schlimmer», «Revolution» und «Wir Reiten» weitere Granaten einer feinen Setliste. So verflog die Zeit wie im Fluge, und mit «Reitermania» wurde das Jahr 2023 für mich konzerttechnisch mit einem Paukenschlag beendet. Die Apokalyptischen Reiter haben dabei für mächtig gute Laune gesorgt!
Setliste: «Intro» - «Friede Sei Mit Dir» - «Es Wird Schlimmer» - «Herz In Flammen» - «Revolution» - «Riders On The Storm» - «Drum Solo» - «Die Sonne Scheint» - «Auf Und Nieder» - «Du Kleiner Wicht» - «Vom Ende Der Welt» - «Volle Kraft» - «Wir Reiten» - «Erhelle Meine Seele» - «Wilde Kinder» - «Seemann» - «Nach Der Ebbe» - «We Will Never Die» - «Reitermania»