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29. Juli 2023, Musigburg Aarburg
By Rönu
Letztes Jahr waren die brasilianischen Death-Metallerinnen bereits mit den Evil Invaders in der Musigburg, und nun kehrten sie als Headliner zurück. Als Support waren Chaosmonger am Start. Das sehr gut gefüllte Lokal wurde an diesem Samstag zu einem Hotspot (im wahrsten Sinn des Wortes!) von klassischem Death Metal. Etwas unglücklich war eigentlich nur, dass der Gig eine Woche vor Release des neuen Albums «Shades Of Sorrow» stattfand und sich so nur die beiden schon bekannten Singles in die Setliste wiederfanden.
Chaosmonger
Die Zofinger von Chaosmonger waren als Anheizer am Start, hatten also quasi ein Heimspiel und lösten ihre Aufgabe mehr als ordentlich. Zumindest waren bereits einige Moshpits im Publikum zu sehen, und es gab mehr als Höflichkeitsapplaus. Die Band ist trotz dem Fehlen eines zweiten Gitarristen (die Jungs suchen immer noch einen Saiten-Hexer, und dafür wurde sogar während des Sets geworben!) in ihrem zehnten Jahr seit der Gründung mittlerweile routiniert genug und legte einen guten Gig hin. Etwas überraschend wurden vom 2019er Erstlingswerk «For Chaos Shall Reign» nur drei Songs berücksichtigt, mit dem starken «Beyond The Catacombs» allerdings ein absoluter Banger. Sänger Robbie Gorgioski wusste dabei prächtig zu unterhalten. Der Oldschool Death Metal der Marken Death, Bolt Thrower, Dismember oder Carcass sorgte in der Musigburg für einige schwitzende und zufriedene Gesichter, auch wenn der Headliner dann doch noch eine gehörige Schippe drauf zu legen vermochte.
Setliste: «Choirs Of Extinction» - «Angel Of Revenge» - «Phantom Dimension» - «Parasite» - «House Of The Hounted» - «Genetic Abomination» - «Beyond The Catacombs» - «Servants Of The Netherworld» - «Madness Obsessed» - «Post Apocalyptic Monster»
Crypta
Unter grossem Applaus enterten Crypta danach die Bühne und legten mit «Death Arcana» fulminant los. Fernandas Minenspiel ist nach wie vor eindrücklich und mittlerweile ein Markenzeichen der Band. Doch auch die beiden Gitarristinnen Taina Bergamaschi und Jéssica Falchi waren in Topform und liessen ihre Mähnen fast pausenlos kreisen, während Luana Dametto ihr Schlagzeug regelrecht malträtierte. Die Temperaturen in der Musigburg wuchsen von Minute zu Minute und man konnte froh sein, dass es draussen für einmal nicht mehr hochsommerlich warm war. Die Band ist momentan sowohl für grosse Festivals gebucht, aber eben auch in kleinen Clubs unterwegs. Aus eigener Erfahrung (am Metalfest in Pilsen) kann ich berichten, dass Crypta der Switch zwischen grossen und kleinen Bühnen mühelos gelingt und der Spielfreude genau nichts anhaben kann. Vom neuen (sehr starken!) Album wurden mit «Lord Of Ruins» und «Trial Of Traitors» zwei Songs gespielt, welche sich sogleich zu absoluten Highlights mauserten. Die Stimmung stieg von Song zu Song mehr an, und es war ein Genuss, diesem Konzert beizuwohnen. Mit dem obligaten «From The Ashes» fand der Gig sein Ende und jeder vor Ort wird sein Erscheinen kaum bereut haben. Erfreulich auch die Tatsache, dass sich Fernanda und ihre Mitstreiterinnen nach dem Konzert noch genügend Zeit für ihre Fans nahmen. Man darf nicht vergessen, dass Crypta erst ein Album am Start haben, weshalb man den Mädels eine rosige Zukunft prophezeien kann. Scheinbar hat man auch innerhalb der Band nicht mit solchem Zuspruch gerechnet, denn in Sachen Merchandise war doch einiges bereits ausverkauft.
Setliste: - «Death Arcana» - «Possessed» - «Kali» - «Under The Black Wings» - «Starvation» - «Lord Of Ruins» - «Shadow Within» - «I Resign» - «Trial Of Traitors» - «Dark Night Of The Soul» - «Blood Stained Heritage» - «From The Ashes»