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17.Oktober 2024 - Zürich - Komplex 457
By Roolf - Pics by Roxx
Ein Garant für ein absolut massives Live-Erlebnis sind Cannibal Corpse schon seit etlichen Jahren, und endlich lärmten sie wieder in Zürich! Dieses Mal waren noch drei andere Bands mit dabei, und das waren sind Schizophrenia, Immolation und Municipal Waste! Somit präsentierte sich eine sehr vielversprechende Ausgangslage, auch wenn bei Cannibal Corpse Eric Rutan leider nicht mit dabei ist, aber dazu später mehr.
Schizophrenia
Das Hors D'Oevre wurde von Schizophrenia aus Antwerpen/Belgien mit knackigem Thrash Metal serviert. Und wie klingt eine Band wohl, die sich nach einem Album von Sepultura benannt hat?! Genau so in etwa, nämlich mit Vollgas-Thrash wurde das Publikum schon mal vorgewärmt. Schizophrenia können auf Songs von zwei EPs und einem Album zurückgreifen, und konnte die knappe Zeit mit geilen Songs gut gefüllt werden! Die Jungs machten ihre Sache als Anheizer sehr gut und bekamen weit mehr als nur Anstands-Applaus!!
Setliste: «Souls Of Retribution» - «Schizophrenia» - «Divine Immolation» - «Necrophiliac» - «Carnial Disintegration» - «Structure Of Death
Immolation
Der Kelch wurde nun an Immolation weitergereicht, einem Schwergewicht des amerikanischen Death Metals. Immolation existieren bereits seit 1988 unter diesem Namen und haben Klassiker wie «Dawn Of Possesion», «Here In After» und «Close To A World Below» im Rucksack! Diese Band ist auf allen Positionen hervorragend besetzt! So erzeugte der Schlagzeuger Steve Shalaty mächtig Dampf hinter den Kesseln. Die beiden Gitarristen Bill Taylor und Robert Vigna waren derweil bestens aufeinander abgestimmt, wobei Robert Vigna die meisten Solo-Parts gekonnt übernahm! Mit dem ausgezeichneten Frontmann in Person von Ross Dolan, der auch noch den Bass bediente, verfügten Immolation über eine sehr markante Stimme!
Vom neuen Album «Act Of Gods» wurden drei Songs gespielt und sonst mit den restlichen Songs sämtliche Schaffens-Perioden gekonnt berücksichtigt. Anerkennend muss ich feststellen, dass ein Song wie «Into Everlasting Fire» vom Debüt-Album «Dawn Of Possesion» aus dem Jahr 1991 sehr gut gealtert ist und immer noch ganz viel Freude bereitet! Immolation sind für mich die eigentlichen Gewinner des Abends und die Vorfreude auf 2025 ist gross, wenn die Amis aus Yonkers, New York wieder live in Europa und hoffentlich auch in der Schweiz zu hören sein werden!
Setliste: «In Act Of God» - «The Distorting Light» - «Kingdom Of Conspiracy» - «The Age Of No Light» - «A Glourious Epoch» - «When The Jackals Come» - «Noose Of Thorns» - «Fathe You're Not A Father» - «Into Everlasting Fire»
Municipal Waste
Nun war das volle Thrash-Brett an der Reihe, und habt ihr den Müll schon rausgebracht? Denn jetzt machten Municipal Waste die Location unsicher! Die Show des Fünfers aus Richmond, Virginia gestaltete sich wie ein Flashback zurück in die Zeit, als Nuclear Assault die Bühnen hier in der Schweiz besetzt hatten und das gefühlt jede Woche! Municipal Waste bestehen schon seit 2000, und so ist der Fundus an Thrash-Granaten nicht gerade spärlich gesät. Da bei den Songs der Amerikaner vor allem die Würze in der Kürze liegt, ergaben sich dann nicht weniger als achtzehn Songs mit voller Power auf die Ohren!
Und Municipal Waste boten im Anschluss eine grossartige Thrash-Party mit Zutaten wie Crowdsurfing und brutalen Moshpits an. Dass so ein Moshpit letztlich nicht ohne ist, musste auch ein Besucher schmerzlich feststellen, der eine lädierte Nase vom Schlachtfeld davontrug! Im Thrash-Sektor sind Municipal Waste sicherlich eine der Bands, an der man nicht vorbeikommt, wenn man die Kunst des Partymachens erlernen möchte!
Setliste: «The Executioner» - «Breathe Grease» - «Grave Dive»» - «You're Cut Off» - «The Thrashin' Of The Christ» - «Poison The Preacher» - «Crank The Hank» - «Headbanger Face Rip» - «Blood Vessel» - «High Speed Steel» - «Wave Of Death» - «Sadistic Magician» - «Slime And Punishment» - «Restless And Wicked» - «Under The Waste Command» - «The Art Of Partying» - «Demoralizer» - «Born To Party»
Cannibal Corpse
Fertig mit lustig, heisst es nachher mit Cannibal Corpse und schon von Anfang an, wird schnell klar warum Cannibal Corpse der Headliner ist! Einziger Wermutstropfen ist leider, dass Eric Rutan nach St.Peterburg/Florida zurückkehren musste, weil der Hurrikan Milton auch an seinem Haus nicht spurlos vorbei gegangen ist. Das machte sich leider im Gesamtsound schon bemerkbar, denn so muss sich Rob Barett gleichzeitig um die Riff- und Soloarbeit kümmern! Aber sonst läuft das 35-jährige Death Metal-Schlachtschiff noch wie am Schnürchen! Mit Georg «Corpsegrinder» Fisher hat CANNIBAL CORPSE den eindrücklichsten Superhelden-Frontmann in seinen Reihen und so growlen wie Herr Corpsegrinder das kann, das findet man so in der gesamten Death Metal-Szene nicht mehr! Sein ultraderbes Gegrowle in Kombination mit dem Propeller-Headbanging ist ein Ohren- und Augenschmaus zugleich!
Die Rhythmus-Fraktion, die aus den beiden Gründungs-Mitgliedern Alex Webster (Bass) und Paul Mazurkiewicz (Drums) besteht, lieferte mehr als nur ein solides Sound-Fundament ab! Die Setliste enthielt eine eigentliche Best-Of Zusammenstellung, inklusive des Kultsongs «Hammer Smashed Face». Vom neuen Album «Chaos Horrific» kamen immerhin noch vier Songs zum Zug. Alles in allem ein sehr gelungener Konzert-Abend mit Cannibal Corpse und Immolation in bestechender Form!
Setliste: «Blood Blind» - «Scourge Of Iron» - «Inhumane Harvest» - «Chaos Horrific» - «Death Walking Terror» - «Disposal Of The Body» - «Pounded Into Dust» - «Summoned For Sacrifice» - «Fucked With A Knife» - «The Wretched Spawn» - «Unleashing The Bloodthirsty» - «Pit Of Zombies», «Kill Or Become», «Staring Through The Eyes Of The Dead», «Stripped, Raped And Strangled», «Hammer Smashed Face»