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15. November 2024, Solothurn - Kofmehl
By Rönu
Ich muss zugeben, dass ich die Popularität der Brothers Of Metal völlig unterschätzt habe. Nachdem eine Woche bereits Dark Tranquillity die Konzertfabrik Kofmehl füllten, gelang dies auch der *Achtung Ironie* besten Band der Welt. Ein proppevolles Lokal wäre ja gut und schön, wenn es denn - wie eine Woche vorher – einen Fotograben gegeben hätte. So musst man sich ganz schön durchkämpfen, umso mehr als beim Headliner nicht weniger als acht Bandmitglieder die Bühne füllten. Zum Glück waren die Merchandise-Preise wieder in einem vernünftigen Rahmen, so konnte das neue Album beispielsweise für CHF 15.- gekauft werden. Dies als kleiner Seitenhieb gegen die völlig übertriebenen Preise eine Woche zuvor.
Grailknights
Wenn über Laser-Raptoren, Knight Rider, Power Rangers oder die Teenage Mutant Ninjia Turtles gesungen wird, wenn Laserschwerter geschwungen werden und die Mitglieder in Superhelden-Umhänge musizieren, dann sind die Grailknights wieder auf Mission, nämlich dem bösen Dr. Skull den heiligen Gral wieder aus den Fingern zu stibitzen. Ihr merkt schon, hier wird Humor gross geschrieben. Sänger Sir Optimus Prime (!) verlangte lautstarke Unterstützung und jedes Mal wenn er den Grailknights Battlechoir aufforderte, antwortete das Publikum mit «Yes Sire».
Gitarrist Sovereign Storm wurde während des Konzertes sogar zum Aerobic Leiter und die Fans machten artig mit. Doch was nützt all der Schabernack, wenn die Musik scheisse ist? Zum Glück haben die Gralhüter mit «Laser Raptor 3D», «Turbo Boost» oder «Pumping Iron Power» echte Power Metal Hymnen im Gepäck. So kann man den Brothers Of Metal zur Wahl der Supportband nur gratulieren. Das war Unterhaltung pur und spätestens nach der epochalen Lichtschwerterschlacht gegen Dr. Skull und des Gewinns des Grals wurde der Sieg standesgemäss mit dem Queen Klassiker gefeiert: «We Are The Champions»!
Setliste: «Musclebound For Glory» - «Cthulhu» - «Turbo Boost» - «Laser Raptor 3D» - «Cybone One» - «Pinball Death Machine» - «Superhero Medley» - «Grail Gym» - «Knightfall» - «We Are The Champions» - «Pumping Iron Power»
Brothers Of Metal
Jetzt war es aber Zeit für den Headliner, welcher ab der ersten Minute ein Power Metal Feuerwerk par Excellence ablieferte, einfach mit einem kleinen Schönheitsfehler. Es war jetzt das dritte Mal, dass ich die Band live gesehen habe und immer war der Sound eher suboptimal. Leider auch heute, denn hinten im Saal konnte man nicht mal die Ansagen verstehen, und der Bass war einmal mehr zu sehr im Vordergrund. Trotzdem war es besser als auch schon und zudem äusserst druckvoll. Den Anfang machte der Titeltrack des neuen Albums «Fimbulvinter», und dann kamen mit «Prophecy Of Ragnarök» und «Njord» gleich zwei absolute Granaten hinterher. Definitiv eine kluge Wahl, denn die Stimmung kochte schnell über und liess auch die Temperatur im Kofmehl ansteigen.
Sängerin Ylva war stimmlich überragend und stellte ihre beiden Sänger-Kollegen Joakim und Mats fast ein wenig in den Schatten. Die Ansagen machte wie immer Mats und die wie immer mit einer mächtigen Prise Humor. Die drei bisher erschienenen Alben wurden alle berücksichtigt, wobei die Stimmungs-Höhepunkte bei den Songs der ersten beiden Werke erreicht wurden. «Fire, Blood And Steel», «Yggrasil» und «Defenders Of Valhalla» wurden lautstark mitgesungen, und mit dem melancholischen «One» wurde man in die Nacht verabschiedet. Ich bin wirklich gespannt, ob die Brüder und eine Schwester in Sachen Popularität noch nicht am Zenit angekommen sind. Insgesamt ein unterhaltsamer Abend, der stets mit einem Augenzwinkern zu verstehen war.
Setliste: «Fimbulvinter» - «Prophecy Of Ragnarök» - «Njord» - «Ride Of The Valkyries» - «Fire, Blood And Steel» - «Nanna’s Fate» - «Powersnake» - «Hel» - «Chain Breaker» - «To The Skies And Beyond» - «Sowilo» - «Ratatosk» - «Yggdrasil» - «Berserkir» - «Defenders Of Valhalla» - «One»