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17. Juni 2024, Zürich - Komplex 457
By Roolf - Pics by Roxx
Nach ziemlich genau vier Jahren verschlug es den wilden Haufen von Body Count wieder einmal nach Zürich. Dieses Konzert wirkte wie eine Zeitreise mit einem DeLorean zurück ins Jahr 1993, sprich in die Blütezeit des Crossovers, einer Fusion von Metal und Rap. Mit dem Soundtrack zu «Judgement Night» wurde ein neues Genre erfunden und Body Count waren nicht nur dabei, sondern mitten drin! Der zahlreiche Publikums-Aufmarsch am heutigen Abend bewies, dass sich Ice-T und Co. nach wie vor einer grossen Beliebtheit erfreuen!
Slope
Als Vorband fungierten Slope aus Duisburg. Seit 2014 gibt es diese Crossover-Band, und hier scheint die Zeit wirklich stehen geblieben zu sein, denn diese Spielart der Musik wurde vor dreissig Jahren von Bands wie H-Blockz und Dog Eat Dog fast genau gleich auf den Punkt gespielt. Musikalisch lieferte die Band grossartig ab, auch wenn der Sänger mit seinem Sprechgesang noch Luft nach oben hatte.
Mit seinem elektrisierenden Stageacting machte er aber vieles wieder gut. Wer gerne das Rad der Zeit zurück drehen möchte, sollte Slope unbedingt antesten und mal in ihr neues Album «Freak Dreams» reinhören! So verging ihre 30-minütige Opener-Show wie im Fluge und hat mir immer mal wieder ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Respekt und gut gemacht, werte Slope-Gang!
Body Count
Nach einer halbstündigen Umbaupause wurde dann endlich das Mic an Mister Ice-T weiter gereicht. Schon beim ersten Song «Body Count's In The House» vom Debut-Album «Body Count» drohte die Hütte zu explodieren und auszuflippen! Und so wurde die gute Stimmung mit dem nachfolgenden Slayer-Cover «Raining Blood/Postmortem» in pure Euphorie umgewandelt. Dass Ice-T ein grossartiger "Master Of Ceremony" ist, stellte er auch an diesem Abend eindrücklich unter Beweis.
Von Anfang an nahm Ice-T das Zepter in die Hand und führte mit einem inflationären Einsatz des Wortes "Motherfucker" gekonnt durch das Konzert. Auch sein Sohn "Little Ice" durfte sich in seiner Rolle aus Hype-Man verwirklichen, sprich das war dann eine Mischung aus Animateur und Pausen-Clown. Dass Body Count auch 34 Jahre nach ihrer Gründung auf absolut hohem Level spielten, ist aber auch den hervorragenden Musikern geschuldet, namentlich den Gitarristen Ernie C und Juan Garcia, dem Bassisten Vincent Price und dem Drummer Will Dorsey Jr.
Die aktuelle Truppe spielte sehr tight auf und war perfekt auf einander eingespielt. Natürlich war auch die dargebotene Setliste reich an Hits wie «No Lives Matter», «Necessary Evil», «Talk Shit, Get Shot», «Born Dead» und natürlich «Copkiller», womit sämtliche Schaffens-Perioden von Body Count berücksichtigt wurden. Das Fazit dieser ausserordentlich gelungenen Show war, dass man die Amis in dieser Höchstform gerne bald wieder live sehen möchte!
Setliste: «Body Count's In The House» - «Raining Blood/Postmortem (Slayer Cover)» - «Bowels Of The Devil» - «Theres Goes The Neighborhood» - «The Purge» - «Point The Finger» - «Manslaughter» - «Psychopath» - «No Lives Matter» - «War / UK 82 / Disorder (The Exploited Cover)» - «Drive By» - «Talk Shit, Get Shot» - «Cop Killer» - «Born Dead» - «This Is Why We Ride» - «Comfortably Numb (Pink Floyd Cover)»