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13. Januar 2023, Seewen (SZ) - Gaswerk
By Poldi
Am ehrwürdigen Freitag, den 13. Januar 2023, tja, da wurde das 80er-Gemetzel des gepflegten Heavy Metals mit Schmackes eingeweiht, nämlich eine eineinhalbstündige Live-Show von Backcraft, der Schweizer Urgewalt des 80er-Metals. Zelebriert wurde diese Session im ebenfalls ehrwürdigen und sehr cool gestalteten Gaswerk in Seewen, welches am besagten Abend stolz und gut gefüllt war, durch Familienangehörige, Freunde, Bekannte, Freunde jeglichen Couleurs des gepflegten Metals der 80er-Jahre, als auch Fasnachts-Fans, welche dieses Event noch zusätzlich aufpeppten und stets partymässige wie glorreiche Stimmung verbreiteten.
Wer sind Backcraft? Well, das sind Robert Perazza (Leadgitarre), Raphael Räber (Gesang und Rhythmusgitarre), Chopper Zoli (Bass) und Morris Räber (Schlagzeug), welcher der designierte Nachwuchs - sprich: Sohnemann - von Raphael ist, sozusagen eine "halbe" Familienbande, welche mit Robert und Chopper zu einer kompletten Metal-Gemeinde geschmiedet worden ist.
Pünktlich um 21:00 Uhr startete die Show mit einem eigens dafür komponierten Intro von Robert, welches die Ära des Heavy Metals, wohl nennend die 80er-Jahre, pompös einläutete. Soundtechnisch gut abgemischt, mit jedoch etwas sehr leisem Klampfensound, welcher dann gegen Ende der Liveshow doch noch mit etwas mehr Schmackes - will schreiben etwas lauter eingemischt worden - dann zum Tragen gekommen ist. Der Opener «Be A Rockstar» ist ein traditoneller, vorwärts treibender Midtempo-Metalrocker à la Accept, «80' Man» geht ebenfalls in diese Richtung, mit etwas NWOBHM-Style à la Saxon, Samson, Judas Priest und Konsorten, um dann in den leicht hardrockigen, glamreichen Song namens «Until The Last Cannon Shot» hinüber zu flutschen, so à la Mötley Crüe, Ratt und deren Mitstreiter.
Der mächtigste Glam-Part besass der Track «Milf», bei welchem doch tatsächlich die 80ies hochjauchzend zelebriert worden sind, indem etwa ein Dutzend BHs auf die Bühne geflogen kamen, so im Stile von Bon Jovi, Poison und so weiter. Spätestens jetzt war die Location am Kochen, und es ging sogleich weiter ab, denn die kurzen Breaks zwischen den Tracks wurden für eine kurze Konversation von Raphael mit der publikumsmässig vertretenen Meute genutzt, was gut ankam und doch noch etwas ausbaufähiger ist, um alles noch mehr anzuheizen, wild zu machen wie in den 80ern, ausfreaken und -toben zu lassen. Mit «Tell Me, What It's Like» wurde so zu sagen der erste Part des Sets abgeschlossen, einem weiteren, straighten Metalkracher "alter" Schule, direkt in die Neuzeit getragen.
Was klar formuliert und auch schreiberisch rüber gebracht werden sollte, ist, dass jeder der vier Musiker sein Handwerk bestens beherrschte, sei es der kräftige Gesang, sei es der klare, treibende und rhythmusunterstützende Bass, seien es die zwei stampfenden Klampfen, als auch die feinen, gekonnten und melodiösen Gitarren-Soli, sowie das straighte, treibende, wilde Drumming des Youngsters der Backcraft-Family. Das Stage-Acting überzeugte auch, es waar immer Bewegung auf der Bühne auszumachen, egal von wem, selbst vom auf dem Schlagzeughocker tänzelnden Drummer, welcher die Brücke zwischen dem ersten und zweiten Set mit einem hervorragenden, niemals langweilig erhallenden Drum-Solo begeisterte, die Massen aufheizte, zum Animieren bewegte und der hungrige Mob demzufolge auch mitmachte.
Genauso wild und animierend hätte dies mit der Konversation zwischen Backcraft und dem Publikum zu geschehen, doch da besteht noch Luft nach oben. Aber man bedenke, dass es der erste Solo-Live-Auftritt von Backcraft war, der alles in allem sehr gelungen und metallisch freudig ausgefallen ist. Backcraft wirkten kompakt und sind eine verschworene Einheit, welche am besagten Abend die Gehörgänge aller Anwesenden berührte und animiert hatte, was eindeutig Freude und das Lechzen nach mehr eröffnete, denn das Fazit der Besucher fiel einstimmig gut aus, ein gelungener Abend für alle.
Im zweiten und letzten Set-Part folgte dann eine Kombination zwischen älteren Tracks, als auch den neueren Songs, wobei das neuere Material doch eher eindeutig härter, powervoller, speediger und leicht thrashiger ausgefallen ist. Mit «Whiplash» und «Born Death» wurde die Ära à la Metallica zu «Kill 'Em All» Zeiten und Megadeth zu «Killing Is My Business..., And Business Is Good!» Zeiten eingeläutet. «No Limits», «Living Like A Devil» und «Suicide Black Dog» gehören wohl den speedigeren NWOBHM-Zeiten an, so etwa à la Iron Maiden, Raven, etwas Blackiges à la Venom und auch was von den kanadischen Urgesteinen Anvil und Exciter. «Wall Of Death» ist wiederum ein Thrasher der alten Schule, welcher mich sehr stark mehr an Metallica erinnerte und richtig abdampfte.
«Brothers» fiel dann wieder etwas an die hardrockigere Zeit zurück, eine - ja, man darf das erwähnen - Halbballade im Stile der Scorpions, etwas Def Leppard, Accept, Tygers Of Pan Tang und was die Meute etwas zum Schunkeln bewegte, und ja, auch dies ging hervorragend. Mit «Pick Up The Telephone» wurde wieder ein traditioneller Deutsch-Kracher (Scorpions, Accept, Warlock) "verbaut", welcher das Set würdig abschliessen liess, und man sah nur grinsende Mienen, sowohl im Publikum als auch bei den Akteuren Chopper, Raphael, Robert und Morris, welche verschwitzt und zufrieden die Stage mit dem Podium des Publikums tauschten, will sagen, dass ohne Berührungsängste jeglichen Couleurs der direkte Kontakt mit der Masse und der Puls der Metalfans gesucht worden ist und somit den ersten, solomässigen Liveauftritt harmonisch und gut abschliessen liess, um das Fazit des heutigen Abend zum Abschluss bringen zu können, was hiermit nun geschehen ist und somit umgehend Lust auf mehr macht.
Wenn ihr, Metal-Fans und -freaks in der Schweiz, Ungarn (Chopper's Homeland) oder von sonst wo her die Möglichkeiten habt, Backcraft zu entdecken, zu geniessen, abzuheadbängen und mehr, dann packt die Gelegenheit beim Schopfe und zieht Euch diese tolle Combo rein, denn purer Spass und 80er Metal ist hierbei garantiert. Join' and that's all, folks!