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"...Würde ich eine neue Scheibe ohne Gastmusiker komponieren, dann würden alle Leute sagen: "Was ist denn hier los?"..."
Muss man noch etwas zu Michael Schenker, dem Bruder von Rudolf (Scorpions) sagen? Grundsätzlich drückt der blonde Gitarrist alles mit seinen Tönen aus, die er seiner Flying V entlockt. Sein Spiel ist so legendär wie die über fünfzig Jahre, welche der Hannoveraner im Musikbusiness unterwegs ist. Zuerst bei den Scorpions, dann mit UFO und deren Welterfolgen, zu denen Michael sehr viel beigetragen hat. Seit 1980 ist er unter seinem Namen am Musizieren. Ob dies dann die Michael Schenker Group (MSG), die McAuley Schenker Group, das Michael Schenker Fest oder Michael Schenkers Temple Of Rock war, spielte keine Rolle. Sein Spiel ist einzigartig und hätte bei vielen namhaften Bands ein Bestandteil werden können. Etwas, das Michael allerdings immer konsequent ausschlug.
Nun steht nach knapp vierzehn Monaten der neuste Streich bereit, um geliebt und angehört zu werden. Mit vielen Gastmusikern wurde «Universal» eingespielt, und schon bald soll es auf Tour gehen. Dabei werden ihn Robin McAuley (Gesang), Steve Mann (Gitarre, Keyboard), Bodo Schopf (Schlagzeug) und Barend Courbois (Bass) begleiten. Michael hatte vieles zu erzählen, und es machte echt Spass ihm zuzuhören. Ich hoffe, dass ihr diesen beim Lesen ebenso findet, wenn es um die Vergangenheit wie die Gegenwart von Michael Schenker geht!
MF: Du kommst nach einem Jahr schon wieder mit einem neuen Album ums Eck. War das so geplant?
Michael: Das ist Gewohnheit, und damit habe ich mit UFO vor langer Zeit angefangen (lacht).
MF: Was hat sich zum Vorgänger «Immortal» verändert?
Michael: Die Stücke sind anders (grinst). Das ist immer so, wenn Musiker zusammen eine neue Platte aufnehmen.
MF: Habt ihr alle zusammen aufgenommen oder war jeder bei sich zu Hause im Studio?
Michael: Mit Simon Phillips geht das nicht. Er hat seinen ureigenen Schlagzeugsound in seinem Studio. Es macht keinen Unterschied und hat noch nie einen gemacht, wie man zusammen aufnimmt. Damals 1977, als UFO «Obsession» aufnahmen, standen wir in einer grossen Postlagerhalle. Weil sie ein gutes Ambiente hatte. Das Recording-Studio stand draussen neben der Halle. So mussten wir über Monitore spielen. Bist du nun 5000 Kilometer entfernt oder bloss zwei Meter, macht das keinen Unterschied. Heute, mit der neuen Technik, funktioniert dies noch viel besser. Meine Musiker sind auf der ganzen Welt verstreut. Die kommen aus Italien, Amerika oder Hannover. Heute ist es unmöglich, zusammen aufzunehmen. Nebenbei bemerkt, mag ich das auch nicht. Mit UFO haben wir immer zusammen aufgenommen. Unser damaliger Produzent Ron Nevison hat sich dumm und dämlich geärgert, weil wir im Kontrollraum immer so viel Quatsch veranstalteten. Er hatte keine Ruhe (grinst).
Darum bin ich gerne allein, zusammen mit Michael Voss. Wir können uns zu zweit sehr gut konzentrieren. Ich schreibe die Lieder zu Hause. Dann fahre ich los zu Michael Voss, der noch gar nicht weiss, was alles auf ihn zukommt. Die Texte stammen von ihm, die er schreibt, während er die Songs kennenlernt. Fahre ich am nächsten Tag vom Hotel ins Studio, spielt er mir vor, was er letzte Nacht noch alles aufgenommen hat. Zusammen besprechen wir dies, und so kommen wir Schritt für Schritt immer weiter. Viele Ideen kamen zusammen wie jene, die ich für Ronnie James Dio schrieb, meinem Lieblingssänger. Vossi fragte mich was ich davon halte, wenn wir die alten Rainbow Musiker zusammentrommeln. Er hat alle ins Studio geholt, und so konnten wir mit den Rainbow Leuten einen Song einspielen, der den Spirit von Ronnie wiedergibt (grinst zufrieden). «A King Has Gone» ist ein richtig tolles Stück geworden. Michael Kiske hat dazu eine superbe Performance abgeliefert. Das reiht sich immer alles Stück für Stück, wie bei einem Puzzle, zusammen.
MF: Wer hat alles auf dem neuen Werk mitgespielt?
Michael: Gary Barden war auch noch dabei, die meisten Lieder hat aber Ronnie Romero eingesungen. Ralf Scheepers holten wir nochmals ins Boot, weil er so geil singt (grinst zufrieden). Michael Kiske wurde von Markus Staiger vorgeschlagen, dem Boss von Atomic Fire, meinem neuen Label. Für «A King Has Gone» waren Bobby Rondinelli (Drums), Bob Daisley (Bass) und Tony Carey (Keyboards) im Studio, also alles alte Rainbow Musiker. Mein etatmässiger Schlagzeuger Bodo Schopf war dabei, wie auch Steve Mann, der mich auf Tour an der Gitarre und den Keyboards unterstützen wird. Für die schwierigeren Songs spielte Simon Phillips das Schlagzeug ein (lacht). Brian Tichy ist immer wieder gerne dabei, wie auch Barry Sparks, der mich immer wieder anruft und fragt, wann er wieder bei einer Platte oder auf Tour mit dabei sein kann (lacht). Barry hat auch ein paar Keyboard Outros gespielt, der ist echt talentiert. Er wollte mit uns auf Tour kommen, das ging aber nicht, weil er nicht geimpft war. Wie auch Michael Voss. Michael hat mir Barend Courbois als Bassist empfohlen. Das ist ein astreiner Typ und immer startbereit. Darum wird er mich auf Tour begleiten.
MF: Macht es dir mehr Spass mit unterschiedlichen Musikern eine neue Platte aufzunehmen als nur mit deiner Tour-Band?
Michael: Das entsteht immer. Ich plane nichts in diese Richtung. Bei mir zu Hause beginnt alles, wenn ich neue Musik komponiere. Bei zwanzig neuen Stücken versuche ich eine Balance herzustellen. Dabei wähle ich nicht die besten Lieder aus, sondern diejenigen, die am besten zusammenpassen. Wenn sich Michael Voss meine Ideen anhört, dann unterbreitet er mir Vorschläge von unterschiedlichen Musikern, die mitspielen könnten. Er ist MSG, Gary Barden, UFO und achtziger Sound-Fan. Er vertieft sich in die neuen Tracks und unterbreitet mit sehr gute Vorschläge. So kommen die ganzen Musiker zur Sprache. Das war schon beim Michael Schenker Fest so. Würde ich eine neue Scheibe ohne Gastmusiker komponieren, dann würden alle Leute sagen: "Was ist denn hier los?" (lacht). Das kann locker zur Gewohnheit werden, und die Fans erwarten einfach, dass es so weiter geht. Mir ist das egal. Wenn es so super funktioniert, wieso sollte man daran was ändern?
MF: Verspürst du noch Druck, wenn du ein neues Album komponierst?
Michael: Nein, die Lieder entstehen immer aus meinem Inneren. Ich höre mir seit fünzig Jahren keine Musik mehr an. Nicht im Auto oder auch nicht zu Hause. Höchstens noch im Fahrstuhl des Hotels oder beim Einkaufen (grinst). Hörst du andere Musik, dann nimmt das Gehör alles wie einen trockenen Schwamm auf und automatisch kopiert man gewisse Teile. Ich versuche dies so gut wie möglich auszublenden. Ich kümmere mich nicht um die Szene und weiss somit auch nicht, was sich gut verkauft. Mein Ziel ist es, meinem kreativen Fluss seinen Lauf zu lassen. Das macht für mich den Spass aus.
"...Ich wollte meine eigenen Erfahrungen sammeln und meine Songs allein komponieren..."
MF: Somit haben dich Trends auch nie beeinflusst beim Schreiben…
Michael: …nie! Ich habe meine Erfahrungen immer selbst gesammelt. Das war auch der Grund, wieso ich damals bei UFO und den Scorpions ausgestiegen bin. Ich wollte meine eigenen Erfahrungen sammeln und meine Songs allein komponieren. Das war meine Entwicklungszeit. Mehr noch mit UFO als mit den Scorpions. Als ich fünfzehn Jahre jung war, schrieb ich meine ersten Lieder für die Scorpions. Die meisten Stücke auf «Lonesome Crow» stammen von mir. Alle in der Truppe waren sechs Jahre älter als ich (grinst). Für die Scorpions war ich immer nur eine Unterstützung, beziehungsweise ich habe ihnen neue Türen geöffnet. Somit wurden sie von einer regionalen zu einer internationalen Band, die in Amerika erfolgreich wurde. Bei UFO konnte ich mich richtig entwickeln. Dann zog ich los und gründete meine eigene Combo unter meinem Namen. Mit MSG habe ich experimentiert bis zum "geht nicht mehr" (lacht).
MF: Wie schwer war dieser Schritt für dich, plötzlich mit deiner eigenen Band im Rampenlicht zu stehen?
Michael: Das war überhaupt nicht schwierig. Das ging einfach los (lacht). Manager Peter Mensch empfing mich mit offenen Armen und wollte gleich das grosse Business starten. Ich wollte aber nur Spass an und mit der Musik haben (grinst) und experimentieren. Aber Peter hatte andere Ideen (lautes Lachen). Er holte Leute wie Cozy Powell (Schlagzeug) und Paul Raymond (Gitarre, Keyboard) in die Truppe. Das war der erste Schritt, meine eigene Art zu manifestieren. Ich hatte meinen Namen und mein Logo. Der Erfolg blieb nicht aus, und es ging immer weiter. Speziell nach der Zeit mit Robin (McAuley Schenker Group), also nach 1990, da ging es richtig los mit meinen Erfahrungen. In der Zeit veröffentlichte ich vier Akustik Instrumental Alben. Viele davon wurden in Krankenhäusern für AIDS-Kranke gespielt. Weiter gings mit meinen Electric Instrumentals. Da gibt es sicherlich viel Musik von mir, die kaum einer kennt. Viele würden sich erschrecken, wenn sie diese Scheiben hören würden (grinst). Da sind sehr interessante Dinge entstanden, die aber nicht mit der Szene verbunden waren. Das waren schöne Experimente. Die hören sich gut an, aber das müssen die Leute für sich selber entdecken. Es existieren viele Platten, die ich selbst schon vergessen habe.
MF: War es in den Achtzigern einfacher Musik zu machen als heute?
Michael: Für Leute wie die Scorpions auf jeden Fall. Sie haben die Siebziger verwässert. Damals wurde nicht viel mehr aufs Probieren und selber Herausfinden gesetzt. So wie Johnny Winter, Rory Gallagher, Jeff Beck oder Jimmy Page. Die hatten alle ihren eigenen Stil. In den Achtzigern wurde alles von den Siebzigern kopiert. Dabei wurde alles verkommerzialisiert und die Musiker komponierten die Lieder einfacher, um sie der breiten Masse zugänglich zu machen. Man musste kein guter Musiker sein, sondern nur die Grundlagen beherrschen. Viele Leute stellten sich auf die Bühne, verkleidet als Musiker und waren eher Businessmanager (lacht).
MF: Welche Erinnerungen hast du an das Business, Manager und Plattenlabels?
Michael: Von vielen Managern wurde ich ausgenommen. Ich bin Musiker und Artist, kümmerte mich nicht um die geschäftliche Seite und fühlte mich immer wohl dabei. Bis zu jenem Tag, an dem mir jemand erzählte, dass mich die Leute links und rechts ausnehmen. "Ich habe meine Apartment, einen Hut auf dem Kopf, was anzuziehen, meine Gitarre und spiele gerne Musik! Ich habe alles was ich brauche". Darum war es für mich egal (lacht). Es ist aber nicht schön, wenn man ausgenommen wird. Die Plattenfirmen machten damals reichlich Geld mit meiner Musik. Heute habe ich eine gute Verbindung ins Business zu meinen Partnern. Ich blicke mehr durch und die Leute, mit denen ich jetzt zusammenarbeite, sind eher Fans und Freunde als Geschäftsmänner, wie die Leute bei meinem Label. Mein Management mache ich mit meinem Rechtsanwalt zusammen. Heute ist es cooler, aber damals…, das war eine andere Zeit (lacht). Vieles wird sich aber nicht ändern, da man als junger Musiker auch heute mit der Musik zu beschäftigt ist und dabei zu viel Freude hat. Der Haifisch, der lauert (lacht).
MF: Hast du damals geahnt, wie das Geschäft läuft?
Michael: Vielleicht habe ich das im Unterbewusstsein registriert. Rudolf war immer der Meinung und sagte, dass man zehn Prozent abschreiben muss, weil man um diesen Prozentsatz betrogen wird. Man wusste, dass sowas passieren konnte. Als junger Mensch, wenn man dermassen begeistert von der Musik ist, kümmert man sich nur um seine Songs und den Auftritt.
"...Ich konnte bei solchen Bands nicht einsteigen, weil ich die bestehenden Lieder hätte nachspielen müssen. Das ist für mich das Grausamste was es gibt..."
MF: Du hattest damals das Angebot bei Ozzy einzusteigen…
Michael: …das war eines von vielen (lacht). Rolling Stones, Ozzy, Whitesnake, Ian Hunter, Motörhead, Thin Lizzy, Aerosmith…, die Liste geht weiter und weiter. Mittlerweile traut sich keiner mehr zu fragen, weil ich immer alles absagte (lacht). 1993 fragten Deep Purple an. Damals spielte ich mit den Scorpions ein paar Shows in Europa. Auch mit UFO war ich 1993 auf Konzertreise. Zudem waren wir am Schreiben für «Walk On Water». Bruce Payne, der Manager von Deep Purple, rief mich an. 1993 (lachend) gab es somit drei Truppen, in denen ich spielen sollte. Ich wusste gar nicht mehr, wo mir der Kopf stand (lacht). Ich konnte bei solchen Bands nicht einsteigen, weil ich die bestehenden Lieder hätte nachspielen müssen. Das ist für mich das Grausamste was es gibt. Ich kann dir nicht sagen, wie ich mich damals bei all den Angeboten fühlte. Heute denke ich: "Mensch, das ist ja gar nicht so schlecht" (lacht). Als ich angefragt wurde, war mir der Stellenwert der Anfrage nicht bewusst. Ich wollte davon nichts hören und konnte bei solchen Truppen nicht spielen. Bei Ozzy war ich schon fast mit einem Fuss in der Band (lacht). Da kamen so viele schlimme Geschichten zum Vorschein, da musste ich echt was erfinden, um aus dieser Nummer wieder raus zu kommen (lacht) und mir eine grosse Mauer aufbauen, damit keiner bei mir rein konnte. Klar kam man immer wieder in Versuchung, aber ich musste mich stetig fragen, wieso ich bei den Scorpions und bei UFO ausgestiegen bin. Weil es Zeit war, mein eigenes Ding zu machen. Bei den Scorpions hätte ich auch alles nachspielen müssen, was Uli Jon Roth vor mir gespielt hat. Da hätte sich keiner wohl gefühlt, und ich mich auch nicht!
MF: Nahmst du jemals Gitarrenunterricht?
Michael: Ich habe mir alles selbst beigebracht und wurde dann zum Gitarrenlehrer meines Bruders.
MF: Welches war die erfolgreichste Zeit für dich?
Michael: Das wird jetzt eine sehr komische Antwort werden (lachend). Gerade in der Zeit, in welcher nichts passierte und ich nicht Bestandteil der Szene war: 1990 bis 1995. Da war ich auf meinem spirituellen Hoch (grinst). Ich baute mein eigenes Recording Studio und veröffentlichte den ersten Teil von «Thank You». Mit dem Greyhound Bus bin ich durch Amerika gefahren und habe bei allen Radiostationen angeklopft, ob sie ein Interview machen und meine neue CD präsentieren wollen. Achtzig Prozent der Leute, bei denen ich unangemeldet ankam, öffneten ihre Türen. Als ich wieder zu Hause angekommen bin, war ich reich (lacht). Ich wollte eigentlich nicht reich werden, das war nicht mein Ziel. Da ich immer noch den Spruch "du wirst links und rechts ausgenommen" im Ohr hatte, wollte ich mich von allem befreien und allein weiter machen. "Ich würde doch sicherlich genügend CDs verkaufen, um mir drei Sandwiches am Tag besorgen zu können und was zum Anziehen haben?" So fuhr ich los und legte zehntausend Meilen zurück. Ich sage dir, das war eine Freude und machte unglaublich viel Spass. Als ich zu Hause ankam, waren die CDs verkauft und meine Garage voll mit Geld (lacht). Die Namen der ersten tausend Besteller habe ich aufs Cover gedruckt. Das war der Wahnsinn und wie ein spirituelles Erlebnis.
MF: Welche Zeiten waren die schwierigsten für dich?
Michael: Immer die Überbrückungszeiten, heisst wenn ich mich von einer Sache löste und versuchte etwas Neues aufzubauen. Da kam immer diese "Limbo-Zeit" (grinst). Diese Überbrückungsphase war scheisse! Die fühlte sich unheimlich komisch an, bis zu dem Punkt, wenn es wieder weiter ging. Diese Brücke war schwierig, aber da musste man drüber gehen.
MF: Wie kam es dazu, dass du die Flying V zu deinem Markenzeichen gemacht hast?
Michael: Rudolf hat sich eine solche gekauft. Er hatte auch immer alles als Erster, wie das Fahrrad (grinst). Sechs Jahre später musste ich immer seine alten Klamotten anziehen, die schon nicht mehr in Mode waren. Ist eine tolle Erfahrung als kleiner Junge. Ich denke, darum bin ich auch nicht so extravagant und komme mit vielen normalen Dingen klar. Das ist eine gute Schule für das Leben! Ich musste somit immer alles von meinem grossen Bruder übernehmen. Er probierte alles aus, und ich habe es geerbt. Bei einem Vorspielen liess ich meine Les Paul liegen. Damals war ich Fan von Jimmy Page, weil er einen coolen Gitarrensound hatte. Die Les Paul ist eine schwere Gitarre und hängt mit Last am Rücken. Die Flying V ist sehr leicht und fliegt schon fast (lacht). Da ich meine Les Paul liegen liess, musste mir Rudolf seine Gitarre ausleihen. Ich spielte diese Flying V und sie klang unheimlich gut. Darum fragte ich meinen Bruder, ob er mir sie verkaufen würde. Ab diesem Moment ging es weiter, und ich stellte fest, was ich damit alles machen kann. Ich erfand viele technische Hilfsmittel. Dabei klemmte ich die Gitarre zwischen meine Beine ein, was zu meinem Markenzeichen wurde. Ich malte mir das Instrument noch schwarz wie weiss an und alles war getan (grinst).
MF: Denkst du, dass die bevorstehende Tour stattfinden wird?
Michael: Ja klar! Bei uns in England gibt es keine Restriktionen mehr und alles ist offen. Ich bin aber kein Hellseher und vieles ist möglich, wenn man sieht, was gerade in der Welt passiert. Man weiss nie (lacht).
MF: Auf Tour wird dich jetzt nicht Ronnie Romero, sondern Robin McAuley unterstützen. Wieso?
Michael: Auf einmal und aus dem Nichts heraus hat Ronnie abgesagt. Das muss man akzeptieren. Robin wurde angefragt, weil er ein sehr guter Sänger ist. Er lebt in Las Vegas und ist ein sehr professioneller Shouter. Damals, als wir uns McAuley Schenker Group nannten, tourten wir sehr erfolgreich zusammen mit Def Leppard. Wir werden wegen des Sängerwechsels das Set nicht umkrempeln (lacht). Es ist schon kompliziert und lang genug (lacht). Wir sind voll eingeprobt damit. Die letzten zwei Jahre, in denen immer wieder alles neu angesetzt und erneut verschoben wurde, haben wir das Set immer wieder geändert. Nun habe ich genug davon, und wir spielen jetzt eines das funktioniert (grinst).
MF: Ich bedanke mich herzlich für das erfrischende Gespräch und deine euphorische wie positive Art.
Michael (lachend). Danke schön! Ich danke dir auch fürs Interview.