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"...Death Metal in seiner alten Form ist nach wie vor immer noch gefragt, und junge Bands zelebrieren diesen..."
Seit dreissig Jahren sind CREMATION als Botschafter in Sachen Death Metal unterwegs. Genauso unverrückbar wie die vielen 4000er im Wallis, so sind Cremation ein Urgestein und bringen auch im Jahr 2022 mehr als relevantes Material heraus. Mit dem neuen Album «Where The Blood Flows Down The Mountain» werden sie in so manchen Bestenlisten des Jahres 2022 auf den vorderen Rängen erscheinen. Höchste Zeit also, das Wort an Cremation weiter zu reichen…
MF: Ihr seid seit 1992 aktiv in der Death Metal Szene unterwegs. Wie schafft ihr es, nach so langer Zeit, immer noch hungrig zu sein und nach wie vor solch geniale Alben wie «Where The Blood Flows Down The Mountain» zu veröffentlichen?
Ramon: Merci Roolf! Die Lust und Freude am Death Metal, Gigs zu spielen, langjährige Begleiter zu treffen oder neue Leute kennen zu lernen und die Unterstützung der Fans sind hauptsächlich der Treiber für unser Schaffen. Auch der Austausch unter uns, ob im Lokal oder privat, ist ein wichtiges Element, das uns pusht. Dieser Mix fördert die Inspiration und lässt ein Album wie dieses entstehen.
MF: Hättet ihr 1992 gedacht, dass ihr drei Dekaden später immer noch Death Metal lebt, atmet und spielt?
Roger: Das glaube ich nicht, immerhin waren wir 1992 alle um die fünfzehn Jahre alt. Das heisst tiefste Pubertät und lebten ohne Rücksicht auf Verluste. Heute, dreissig Jahre später und Mitte vierzig plus sieht das natürlich anders aus, bewusster und intensiver.
MF: Was hat sich grundlegend im Death Metal geändert seit eurer Gründung 1992?
Ramon: Einiges! Die Vielfalt im Metal-Genre ist massiv gewachsen, die Qualität und Quantität auch. Death Metal in seiner alten Form ist nach wie vor immer noch gefragt, und junge Bands zelebrieren diesen. Bemerkbar für uns, das Technische ist mehr in den Vordergrund und der Groove dadurch etwas in den Hintergrund getreten.
MF: Was macht für euch den Reiz des Death Metals aus oder habt ihr schon mal mit dem Gedanken gespielt, musikalisch in eine andere Richtung zu gehen?
Marco: Wir sind mit Death Metal aufgewachsen und das hat uns geprägt. Ich könnte mir mit Cremation nichts anderes vorstellen!
MF: Bis zum heutigen Tag habt ihr fünf Alben heraus gebracht. Was ist der Grund für die langen Abstände zwischen den einzelnen Alben?
Roger: Wir sind tatsächlich nicht die produktivste Band. Das kann zum einen damit zusammen hängen, dass unsere Songs nicht in einem 08/15 Songwriting (Strophe Refrain, Strophe Refrain) entstehen und wir uns hier unserer Kreativität freien Lauf lassen, und diese Kompositionen reifen müssen wie ein guter Wein. Und andererseits haben wir in den Bandproben einfach auch mal das Bedürfnis eine bis zwei Stunden lang nur Songs zu zocken, Bierchen zu trinken oder wir bereiten uns aufs nächste Konzert vor. Wir setzen uns nicht unter Druck. Manche Dinge brauchen einfach Zeit.
MF: Euer neues Album «Where The Blood Flows Down The Mountain» erscheint erstmals auf einem Label. Was hat euch dazu bewogen mit Czar Of Crickets zusammen zu arbeiten, und was erhofft ihr euch von dieser Zusammenarbeit?
Thomas: Ein Label war schon immer ein Thema, jedoch haben wir nicht aktiv gesucht, bis wir auf Czar Of Crickets stiessen. Da es sich mit Fredy richtig anfühlte und die gegenseitige Begeisterung stimmig war, haben wir uns für eine gemeinsame Zukunft entschieden.
MF: Habt ihr eine längere Zusammenarbeit mit Czar Of Crickets geplant oder war das eine einmalige Angelegenheit?
Serge: Bis jetzt sind wir sehr zufrieden. Wir werden sehen, wie sich die Zusammenarbeit in Zukunft entwickelt und lassen es auf uns einwirken.
"...Das Wallis ist für uns nicht nur Heimat, sondern auch Inspiration..."
MF: Ist es ein Vorteil für euch und euren Sound im Wallis zu leben und ein wenig isoliert zu sein, abseits von Städten wie Basel, Bern und Zürich?
Ramon: Wenn wir Gigs haben, ist es definitiv unbequem immer durch ein Loch oder über einen Pass fahren zu müssen. Das Wallis ist für uns nicht nur Heimat, sondern auch Inspiration, wie man am neuen Album erkennen kann.
MF: Ich kenne nur noch Samael, die auch aus dem Wallis kommen. Gibt es noch andere Bands aus dem Wallis, die man kennen müsste?
Marco: Ja das stimmt, es hat nicht viele Death Metal Bands im Wallis. Pandemic Death wären eine von den wenigen und sie kommen auch aus unserer Region. Es hat noch ein paar wenige Brutal, Metalcore und Power Metal Bands.
MF: Im Black Metal gibt es diverse Bands, die in ihrer Sprache/Dialekt singen. Wäre ein Album mit Texten auf Walliser Deutsch keine Option?
Roger: Nein! Ein ganzes Album sicher nicht, aber einen Grindcore Song mit Walliser Fluchwörtern könnte ich mir doch gut vorstellen!
MF: Livemässig kann man euch leider nicht so oft sehen. Warum spielt ihr nicht mehr Live-Gigs?
Thomas: Wir arbeiten mit diversen Veranstaltern zusammen und haben das Glück, in regelmässigen Abständen zu spielen. Da kann es sein, dass eine längere Pause entstehen kann und gewisse Gebiete der Schweiz unbespielt bleiben. Wenn Anfragen kommen, muss es uns allen logischerweise zeitlich passen.
MF: Sind für das Album «Where The Blood Flows Down The Mountain» noch gewisse Aktionen geplant, wie zum Beispiel eine Release-Party?
Thomas: Am Erscheinungsdatum des Albums, dem 09.12.2022, fand die Release-Party im privaten Rahmen statt. Vor dem Release wurden noch zwei Songs vorab veröffentlicht, «Timebomb» und «Plaguelord». Bei Letzterem mit einem Lyric-Video in Eigenproduktion dazu. Wir überlegen, ob wir noch einen Video-Clip produzieren wollen. Konzerte sind bestätigt, weitere sind in Planung.
MF: Wo findet man Infos zu Cremation, und wo kann man das neue Album «Where The Blood Flows Down The Mountain» kaufen?
Marco: Über den Webshop von Czar Of Crickets und über unsere Homepage.
MF: Gibt es noch etwas, das ihr unserer werten Leserschaft mitteilen möchtet?!
Serge: Zieht Euch das neue Album rein, kommt an unsere Gigs und unterstützt die lokalen Bands sowie Veranstalter. Danke Roolf für dein Interesse und deine Fragen!
Mit dem Album «Where The Blood Flows Down The Mountain» haben Cremation zum Jahresende 2022 hin noch ein Death Metal Highlight heraus gehauen, das keine Vergleiche mit anderen nationalen wie internationalen Death Metal Bands zu scheuen braucht! Und genau aus diesem Grund sollten alle gestandenen Death Metaller diese sensationelle Band bedingungslos unterstützen!