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"...Immer wenn ich versucht habe, jemand anderes zu sein, endete es damit, dass ich, ich bin..."
Anvil sind eine Konstante, die man sich seit 1978 (noch unter dem Namen Lips) nicht mehr aus der Szene wegdenken kann. Die Jungs um Knuddelbär Steve "Lips" Kudlow sind bekannt geworden durch ihre knalligen Riffs und mitreissenden Metal-Songs, die jegliche Farb-Nuancen abdecken. Mit Robb Reiner haben sie zudem einen Meister-Trommler in ihren Reihen, wie man ihn sich nur wünschen kann. Ganz abgesehen davon gelten sie auch als Vorreiter der Speed und Thrash Metal Szene.
Robb und Lips lenken die Geschehnisse des Trios seit dem Debüt-Album «Hard 'n' Heavy» (1981) und sind ihren "Dreiwort-Album-Titeln" stets treu geblieben, bei denen sich im ersten und dritten Wort der gleiche Buchstabe wiederfindet. So auch mit dem neuesten, zwanzigsten Studio-Album, das sich «One And Only» nennt und ein erneutes Meisterwerk der Kanadier ist.
Ob sich damit der sich nie einstellende Erfolg endlich feiern lässt, entscheiden, wie immer, die Käufer. Hätten Motörhead Heavy Metal gespielt, hätten sie sich Anvil genannt. Dies allein sollte aufzeigen, wie kompromisslos und beständig Lips, Robb und Bassist Chris Robertson (seit 2014) ihren Stahl schmieden und mit Fug und Recht behaupten können, dass sie die "One And Only" sind.
Der wie immer sehr redselige, ehrliche und kein Blatt vor den Mund nehmende, singende Gitarrist liess keine Zweifel darüber aufkommen, dass er mit dem neuen Werk sehr zufrieden ist und war trotzdem über das Lob meinerseits sehr gerührt. Auch wenn man Lips nicht absprechen kann, dass er ab und zu einen leicht "verstrahlten" Eindruck hinterlässt, so gehört er zu den aufrichtigsten und besten Interview-Partnern, die man sich überhaupt wünschen kann. Was Lips alles zu berichten hatte, das könnt Ihr in den folgenden Zeilen lesen. Knuddelbär, die Bühne gehört dir!
MF: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Album, es hört sich grossartig an. Geschrieben von einem 25-jährigen Musiker…
Lips: …oh danke, aber sag das mal meinem Rücken, der wird dir bestätigen, dass mehr als nur 25 Jahre in seinen Knochen stecken (lautes Lachen). Es freut mich zu hören, dass dir das neue Werk gefällt.
MF: Willst du uns mit dem Album-Titel "One And Only" mitteilen, dass es nur einen Amboss (Anvil) in der musikalischen Landschaft gibt?
Lips: Ja, das siehst du richtig und ist der springende Punkt. So war ich immer (lacht). Mich gibt es nur einmal! Jeden von uns gibt es nur einmal und ist auf seine Art einzigartig. Je einzigartiger wir sind, desto individueller sind wir auch. Immer wenn ich versucht habe, jemand anderes zu sein, endete es damit, dass ich, ich bin (lacht). Was ich dir damit sagen will: Du kannst von vielen Dingen beeinflusst sein, aber schlussendlich wirst du das so umsetzen, wie du es immer gemacht hast.
Gehe ich zurück zu unserem ersten Album und erinnere mich an «Paint It Black» von den Rolling Stones, dann weiss ich, dass sich die Anvil-Version sicher nicht wie die der Stones anhört (lacht). Es endet immer damit, dass sich deine ureigene Art des Spielens in den Liedern niederschlägt und deine Persönlichkeit wiedergibt. Das führt dazu, dass du deine eigene Individualität entwickelst, speziell wenn du dich an Cover-Songs wagst. Es spielt keine Rolle, ob du eine eigene Nummer oder ein Cover interpretierst. Du gehst deinen Weg. Nimm meine Stimme, es gibt keine andere Stimme, die gleich klingt wie meine.
MF: Da hast du absolut recht, die ist sehr eigenständig!
Lips: Das kann besser oder schlechter sein (grinst), und das kannst du über alle Rock-Sänger sagen. Sag mir einen richtig guten Shouter in der Rock-Musik. Du kannst sie an einer Hand aufzählen. Richtige Sänger, die mit ihrer Stimme den Leuten eine Gänsehaut bescherten und heute noch leben. Solche, die ihre Stimmen so trainiert haben, dass sie richtig, richtig gut singen konnten, oder können (lacht). Solche, die nicht ihr Talent verschwendet (grinst), sondern die an ihrer Individualität gearbeitet haben. Neil Young, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Lemmy oder Frank Sinatra – sie alle hatten ihre Persönlichkeit, waren aber keine Virtuosen als Sänger. Aber sie hatten eine so individuelle Stimme, dass sie von allen erkannt wurden. Sie aber mit Pavarotti zu vergleichen (lacht), fällt schwer. Das Gleiche gilt für Ozzy (lacht).
MF: Welchen Bezug hat das Cover zu den Texten?
Lips: Das kann ich dir nicht wirklich sagen (lautes Lachen), dafür ist Robb verantwortlich. Aber was wir damit ausdrücken wollen, ist: "Hallo, wir sind wieder oder noch immer auf der Bühne!" Unter diesem grellen Scheinwerferlicht, und wir sind einen grossen Schritt von einem schwarzen Cover entfernt (kleiner Seitenhieb in Richtung Metallicas schwarzes Album). Versteh mich nicht falsch, wir kennen uns und du weisst, dass ich immer zu einem kleinen Spass aufgelegt bin (lacht). Das Cover soll aber auch auf künstlerische Art zeigen, dass der Amboss noch immer mächtig und lebendig ist. Wir sind nach wie vor hier und hören uns noch immer nach Anvil an.
"...Ja, weil wir keinem gefolgt sind, sondern immer unser Ding durchgezogen haben, sprich, wir haben unseren eigenen Trend gesetzt..."
MF: Dann könnte man aber auch sagen, dass ihr hartnäckig jeden Trend überlebt habt?
Lips: Ja, weil wir keinem gefolgt sind, sondern immer unser Ding durchgezogen haben, sprich, wir haben unseren eigenen Trend gesetzt (lacht). Das ist das Schöne daran, eine Metalband zu sein. Du darfst immer das sein, was du willst. Diese Freiheit ist unglaublich. Jeder kann sein, was und wie er will. Gibt es ein Publikum dafür, das diesen vielfältigen Geschmack befriedigt, umso besser. Es ist nicht dieses klar und deutlich und so muss es sein, wie es vorgegeben wird. Du hast diese Variabilität speziell bei der Vielfalt an Rock-Bands. Bands sind wie sie sind, und wir sind es auch. Es liegt an dir, deine eigene Scheibe des Brotes abzuschneiden. Du kannst dir heute so viele Combos anhören, den Sozialen Medien sei Dank (lacht), aber all das Zeug, das auch in den Hitparaden gespielt wird, klingt gleichförmig. "Hey, wir sind die Nummer eins, aber wen kümmert das heute noch?" (lacht). Ich höre mir diese Lieder nicht an und kenne Taylor Swift nur vom Namen her. Sorry, aber diese Musik gibt mir nichts (lacht). Das hat nichts damit zu tun, dass ich etwas gegen diese Musik oder solche Künstler hätte, denn allein Taylor ist ein Genie. Was sie in all den Jahren gemacht hat, dafür gebührt ihr grösster Respekt, auch weil sie kein One-Hit-Wonder ist.
MF: Lass uns zum neuen Album zurückkommen. Bei «Fight For Your Rights» musst du mächtig über das Musikbusiness angepisst gewesen sein, richtig?
Lips: Dieser Song wurde durch "das Ableben" meiner ersten Plattenfirma inspiriert. Worte können nicht genug sagen und ausdrücken, was damals passierte. Was soll ich sagen, es war zu der Zeit der Mittelpunkt des Spiels. Beginne ich über all die unterschiedlichen Umstände zu sprechen, allein wie sie unsere Lizenz-Gebühren gestohlen haben…, das ist phänomenal! Die eiserne Klaue, in der wir uns damals bewegten (Lips wird immer nachdenklicher). Wir konnten nichts machen…, ausser, dass wir noch mehr verloren (lacht). Die Platten-Firmen hatten ihre hauseigenen Anwälte. Da sprach man nicht von zehn Dollar, sondern von Millionen. Die Einzigen, die am Ganzen verdienten, waren die Anwälte (lacht). Da fragt man sich, wieso wir uns dies all die Jahre antaten. Aber wir waren nicht die Einzigen, die unter diesen Umständen litten. Das war das Leben als Musiker.
MF: Aber das Wichtige ist, dass ihr noch immer da seid…
Lips: …das Lustige ist ja, dass die Firmen, die uns damals um unser Geld prellten, heute nicht mehr existieren. Das muss die Verdammnis sein, die sie gerufen haben (grinst). Hör dir bloss die folgende Story an: Ich sah auf Instagram ein Bild von mir und einer grünen Vinyl-Version von «Pound For Pound». Wo zum Geier kommt bloss diese Scheibe her?
MF: Du weisst es nicht?
"...Sie können verdammt nochmal damit tun was sie wollen, denn das ist die Natur des Geschäfts..."
Lips: Nein Martin, ich habe keine Ahnung, wie da jemand mit unserer Musik wieder Geld verdient, bloss wir nicht. Was kann man machen, wenn man beschissene Verträge unterschreibt und die Rechte bei irgendjemandem liegen? Sie können verdammt nochmal damit tun, was sie wollen, denn das ist die Natur des Geschäfts. Darum "fight for your rights!" (lacht). Daher kommt der Titel des Songs. Es gibt einige Erfahrungen, die ich mit dem Business und einigen Kollegen erleben durfte oder musste (lacht). Ich habe nie so gut begriffen, was das Wort "für immer" bedeutet, wie im Musik-Business (lautes Lachen).
MF: Aber für euch als Band ist es heute einfacher im Business als früher?
Lips: Nein! Wieso sollte es? Es gibt keinen Unterschied zu früher. Wir sind noch immer die eigenen Fahrer unserer Musik und sitzen auf der Lenkerposition. Wir könnten alles ändern, wenn wir wollten. Auch wenn wir mit unserer Plattenfirma heute besser zusammen arbeiten. Aber dank den sich nie einstellenden, grossen Erfolg habe ich noch mehr zu mir selbst gefunden. Wieso sollte ich Dinge ändern, nur um einem Begehren hinterher zu rennen, das sich letztendlich trotzdem nicht einstellt? Meine Hartnäckigkeit ist stetig und noch nicht gebrochen (lacht).
MF: Was hat sich in deinen Augen mit «One And Only» zu seinen Vorgängern verändert?
Lips: Oh Martin, das ist eine Frage, die man besser den Fans stellen sollte. Ich denke, dass wir uns nicht wiederholt haben und trotzdem uns selbst geblieben sind, ohne einen grösseren Unfall zu produzieren (lacht). Je älter ich werde, desto mehr vergesse ich immer mehr, was wir früher alles kreiert haben (lautes Lachen). So verrückt wie das klingen mag, ich bin noch immer die gleiche Person wie damals in den frühen Achtzigern. Darum denke ich, dass sich beim Komponieren nicht viel verändert hat. Wie denkst du über das neue Werk?
"...Dabei bin ich ein Teil davon und verantwortlich, dass wir ein gutes Produkt abliefern können...."
MF: In meiner Sichtweise ist «One And Only» eine Scheibe, bei der ihr die besten Stücke eurer letzten neunzehn Studio-Alben zusammengefasst habt, ohne euch dabei zu wiederholen. Ihr habt daraus noch bessere Lieder kreiert und alles mit feinen, neuen Nuancen garniert.
Lips: Wow (Lips ist sprachlos)…, Martin, das hört sich sehr interessant an! Wow…, ich denke, wir haben wieder zu unserer Originalität zurück gefunden und «One And Only» hört sich eher wie die ersten drei Scheiben an. Dafür gibt es einige Gründe. Du brauchst die richtige Chemie innerhalb der Truppe, so dass alle Mitglieder an einem Strang ziehen und zusammen arbeiten. Der innere Antrieb muss zusammen passen. Ich weiss, das hört sich jetzt bizarr an…, auch wenn diese Elemente nicht direkt etwas mit der Musik zu tun haben, so können sie deinen Sound beeinflussen. Wenn alle am gleichen Strang ziehen und die gleiche positive Grundeinstellung haben…, wir haben diese Zweitstimme. Es ist nicht nur diese zweite Stimme, sondern der Sound, der sich daraus ergibt. Dieses wie sich zwei zusammen finden und wie sich der Ton ergibt und fusioniert. Das haben wir seit den frühen Tagen, diese Art von Chor-Gesängen. Da jemanden zu ersetzen ist sehr schwer, weil der Klang und das Zusammenspiel mit einer anderen Stimme nicht immer passen.
Perspektive und Sorgfalt sind wichtig bis zum Beschluss, wie sich das Endprodukt anhören soll. Dabei bin ich ein Teil davon und verantwortlich, dass wir ein gutes Produkt abliefern können. Es ist mein Fehler, wenn es nicht funktioniert (lacht). Da spielt es keine Rolle, ob ich den falschen Text singe (lautes Lachen), denn es gibt so viele Dinge, die falsch laufen können (lacht). Du musst sehr behutsam sein, was du tust. Damit meine ich, die richtigen Songs heraus zu picken und diese dann auch bei den Proben weiter auszuarbeiten. Meinen Jungs zu zeigen, wie ich welchen Part sehe, und trotzdem offen zu sein, meine Idee einer besseren zu opfern. Ich kann Robb nur sagen, wie ich seine Parts sehe; am Ende spielt er sie selbst und das in der Regel besser, als meine Idee war (lacht).
"...Wieso sollte ich meine Zeit damit vergeuden, Parts zu schreiben, die jemand besser kann, und ich nicht einmal das Instrument beherrsche..."
Wieso sollte ich meine Zeit damit vergeuden, Parts zu schreiben, die jemand besser kann, und ich nicht einmal das Instrument beherrsche (lacht)? Das ist der beste Ansatz, um etwas Neues zu kreieren. Das hat sich zu den ganz alten Tagen hin verbessert, dass wir beim Schreiben neuer Songs einen langsameren Prozess fahren. Ich verspüre nicht mehr diesen unglaublichen Zeitdruck, Tracks abliefern zu müssen und habe jetzt die Zeit, an ihnen Verbesserungen vorzunehmen.
Heute probiere ich eine Million unterschiedliche Dinge aus und prüfe, welche Teile wie zusammen passen. Das bedeutet, dass wir länger an einem Album arbeiten als früher. Die Gefahr besteht allerdings, dass man mit zunehmendem Eifer auch Lieder zerstören kann und von der originalen Idee nichts mehr zu hören ist (grinst). Ich hoffe, du verstehst, was ich meine? Veränderungen an den Tracks können manchmal eine Bereicherung sein, aber zuweilen auch eine Verschlechterung.
Interessant wird es auch immer, wenn die anderen Jungs meine Ideen spielen und ich dabei denke: "Wow, das klingt ja noch besser, als ich dachte" (lacht). Einfach weil sie ihre Art zu spielen haben, diese einbringen und es anders klingt, als ich es spielen würde. Weil sie auch Dinge entfernen oder ergänzen. Hör deinen Mitmusikern zu, was sie spielen, und gib deinen Parts die Möglichkeit, sich zu entwickeln.
Das ist auch der Grund, warum man Produzenten braucht (lacht). Ich versuche dir zu erklären, was das Fundament des Songschreibens ist. Ich kam mit all meinen Riffs an, und wir trafen uns zur Probe. Es ist dieser Gitarren-Part, der von Anfang an bis zum Schluss den roten Faden vorgibt. Dies ist der Start für unsere Proben und der Beginn eines neuen Tracks, bei dem noch niemand ahnen kann, was aus ihm wird. Chris und Robb hören sich meine Ideen an, wir beginnen dieses Teil zu spielen und zu etwas Rundem zu formen.
"...Das hat uns aber auch davor bewahrt, uns zu weit weg von der DNA von Anvil zu bewegen..."
Wenn alles gut geht, haben wir nach fünfzig Minuten einen neuen Song oder zumindest das Fundament, auf dem wir aufbauen können. Das ist der Ansatz und der Start des Fluges, wenn wir neue Lieder komponieren. Das hat sich in den letzten Jahren bewahrheitet und den Flow und die Arrangements der Lieder bestimmt. Das hat uns aber auch davor bewahrt, uns zu weit weg von der DNA von Anvil zu bewegen (lacht). Haben Robb und Chris ihre Parts bei der Vorproduktion eingespielt, bastle ich meine Gitarre auf einem 2-Track-Aufnahmegerät dazu. Live im Proberaum (grinst). Dann gehe ich zu meinem Computer und bearbeite das Ganze in einer Multitrack-Applikation und verwende meine Webcam als mein Mikrofon (lacht). Bevor wir ins Aufnahme-Studio gehen, versuche ich, meinen Gesang für die Lieder kompatibel zu machen (lautes Lachen). Um herauszufinden, wie sich alles anhört.
Dabei überprüfe ich auch, was Chris abgeliefert hat oder nicht (lacht). Das ist meine Art der Vorausplanung oder eine andere Möglichkeit der Vorproduktion. So arbeite ich auch mit Martin (Pfeiffer, Produzent) zusammen. Diese Files, die ich zusammenschustere, sende ich ihm zu, um seine Meinung einzuholen. Gehen wir dann ins Studio, ist die Hauptarbeit schon getan (lächelt). Es ist verrückt, wenn so vieles erledigt wird in so kurzer Zeit. Das letzte Mal konnte ich sehr viel mit meiner Stimme üben. Ich hatte wirklich unglaublichen Spass beim Performen (lacht). Auch wenn mal etwas schief ging, wir haben gelacht und machten einen weiteren Versuch (lautes Lachen). Ab und zu tut es sehr gut, und wenn dann alles genagelt ist, schaut man mit einem breiten Grinsen auf die zuvor geleistete Arbeit zurück. Es macht bedeutend mehr Spass, in der Aufnahme-Kabine zu stehen, als vor meinem Computer zu sitzen und in die Webcam zu singen (lautes Lachen).
Zu hören, wie die neuen Songs über die Kopfhörer klingen, ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl. Ein richtige befriedigende Emotion, nachdem man sich durch all die Ideen und Anpassungen gekämpft hat und ich alles auf diesen Höhlenmenschen-Aufnahmen bei mir zu Hause anhören musste (lacht). Aber all diese Vorbereitungen braucht es, um zu einem grossartigen Resultat zu kommen. Würde man sich nicht durch diese Zeit quälen, würde man nur Scheisse hören und sich über diesen und jenen Spielfehler und die nicht zusammen passen wollenden Arrangements ärgern (lacht). Es geht dabei nicht um die Einstellung der Lieder, sondern eher darum, dass ich das richtige Wort am passenden Ort singe. Ab und zu ist es schwierig, das Timing dazu zu finden, und es hört sich eher wie ein Rap-Song an (lautes Lachen). Heilige Scheisse, da schmetterst du eine Reihe von Wörtern heraus, die keinen Sinn ergeben und sich auch nicht flüssig anhören (lacht).
Du musst lernen, wie man einen Song singen und immer daran denken, dass man ihn irgendwann auf einer Bühne performen muss. Ich habe dabei einiges gelernt bei all den Alben, die wir veröffentlicht haben, und ich denke, dass wir bessere Scheiben veröffentlicht haben, um auf deine Frage zurück zu kommen (grinst). Am Ende des Tages will man einen besseren Nachfolger veröffentlichen.
MF: Lips, ich möchte dir einmal mehr für das wie immer sehr ehrliche und lustige Gespräch danken. Es war mir wie immer ein grosses Vergnügen, und hoffentlich sehen wir uns bald wieder in der Schweiz!
Lips: Wir arbeiten daran, danke dir und pass auf dich auf. Ah ja, immer wieder gerne (lacht).