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Das Licht des technischen Todesmetallerstrahls scheint dieser Tage besonders hell über einer tschechischen Ortschaft namens Olomouc. Hä? Zudem unterhält Olomouc eine Städte Partnerschaft mit Luzern, wer hätte dies gedacht.
Hä? Yep, und von da stammt die Combo Godless Truth, welche mit ihrem fünften Longplayer namens «Godless Truth» erneut eine markante Duftmarke gesetzt hat, so wie dies geniale Bands eben tun. Zehn Tracks, neben zwei kürzeren Intervallen und Interludien, geht es recht frickelnd und hochkomplex zur Sache, ist ja Olomouc auch bekannt als Universitätsstadt, somit passt dies irgendwie, nicht? Hä? So, das "Hä?" mal in den Allerwertesten schieben, stinktiermässig einen setzen lassen, gebrandmarkt und zur nächsten, heiligen Urbierwalze tschechischen Ursprunges greifen. So machts Spass, was uns die Herren Petr Švancara (Guitars), Ondřej Černobila (Guitars), Jakub Grunt (Bass), Petr Mikeš (Drums) und Adam B. Sychrow (Vocals) da servieren. Machart vom Goilsten und progressiv-technischste Feinköstlichkeiten vom Edelsten. Dass dann noch so namhafte Herren wie Rafael Trujillo (Obsidious, Ex-Obscura) mit der Leadgitarre auf «The Decision», Joe Jaley (Psycroptic) ebenfalls mit der Leadgitarre auf «The Eyechain», Petr Angelo Čuka (Dissolution) mit den Vocals auf «Fortune Time», Peter Gábor mit dem Piano auf «RIP Cage» und Matt Delirious mit den Vocals auf «Wake Up To Obey» ihre Duftmarken verstreuen durften, zeigt und zeugt von der Herrlichkeit dieses fünften Longplayers der 1994 gegründeten Band, die aktiv war bis 2012, danach eine vierjährige Breakpause einlegte, um dann ab 2016 bis zum heutigen Tage den Weg von Godless Truth zu zementieren wie zu zelebrieren. Gemastert und gemixt wurde es von keinem Geringeren als Joe Haley (Psycroptic) unter Crawlspace Productions, das Artwork stammt von Nauseaimage des Ateliers MMiller.
Yo, deshalb selbstredend sind Vergleiche zu Obscura, Psycroptic, Death, Krabathor, Benighted, Decapitated, Death, Atheist, The Last Of Lucy, Cryptopsy, Vader, Mortal Decay und Malignancy nicht von der Hand zu weisen. Das Handwerk des technischen, fricklerischen und progressiven Death Metals in Kombination mit thrashigen Anleihen ziert ein exzellentes Album in Reinkultur, ohne Wenn und Aber. Die Vocals sind brutal tief, klar, sackstark gegrowlt. Der Bass ist virtuos und neben den zwei Gitarren klar heraus zu hören, viele solodeske Ausflüge machen es zwar auch sehr technisch, aber das passt bestens zum ausgewogenen Songwriting. Die beiden Gitarren riffen sich leicht thrash-deathig durch den Notenurwald, stets den Groove fest im Nacken und Zaum haltend, danach gepaart mit viel solodesken, abwechslungsreichen Ausflüge in das Könnerische der Musik. Die Drums prallen wie Shrapnel in die Brainsauce rein, gebrandmarkt für die Ewigkeit, mit satter Double-Bass Drum, grindigen Blasts, wirbelnden Toms und Cymbals, sowie einer satten Snare, welche nur die Vorwärtsbewegung kennt, was perfekt ist. Dass dann auch noch die Produktion messerscharf, klar, wummshaftig und böse erschallet, das versteht sich hier wohl von selbst. Und wer immer noch nicht genug hat, so sind zehn Songs auf «Godless Truth», welche alle Lücken der Begeisterung zu befriedigen vermögen, will schreiben, alle zehn Tracks sind Anhörtipps, ohne Wenn und Aber. Yep, Bestnote für eine alteingesessene, tschechische Band.
Poldi