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Schwedischer Melodic Black Metal unterschreitet ja fast nie ein gewisses Qualitätsniveau, und deshalb darf man auch beim vierten Album von Frozen Dawn eine gewisse Erwartungshaltung haben. Aber Achtung: Auch wenn hier schwedisch geprägter Black Metal gezockt wird, Frozen Dawn stammen nicht aus Skandinavien, sondern aus Spanien, welches nun nicht gerade für kalten Black Metal bekannt ist.
Frozen Dawn starten mit «Mystic Fires Of Dark Allegiance» fulminant, denn nach kurzen atmosphärischen Klängen geht es rasant los. Aber die Spanier holzen nicht einfach alles nieder, sondern verpacken dermassen viel Melodie in die Songs, dass es einen von Anfang an packt. «Spellbound» ist ebenfalls ein Beispiel für einen dieser Schnellzug Songs, die aber immer wieder von fast schon klassischen Metal-Akzenten aufgepeppt werden. Die Stärken der Spanier zeigen sich dann in Hymnen wie «Black Reign Awaits» oder «Frozen Kings» die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen. Für Abwechslung sorgt der balladesk startende Titeltrack, der sich auf «The Decline Of The Enlightened Gods» in einen epischen Black Metal Stampfer steigert.
Unnötig ist auf dieser Scheibe nur das Instrumental «The Fall Of Aeons», dem aber noch «Blinded By Light, Enlighteded By Darkness» folgt. Hier huldigen Frozen Dawn einer ihrer grossen Helden-Bands: Necrophobic. Wer nach Innovation lechzt, ist hier falsch. Frozen Dawn sind von Dissection, Necrophobic und Thulcandra geprägt, ja mir fallen hier sogar noch die legendären Gates Of Ishtar ein, vor allem was die Melodien angeht. Wenn ich mir solch starke Alben anhöre, pfeife ich auf fehlende Innovation, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Frozen Dawns Werk auch am Ende des Jahres in meiner Jahresbestenliste auftauchen wird. Zum Schluss gibt es noch Tadel für das Label: Eine klasse Platte, ein grandioses Artwork und kein Vinyl? Grummel!
Rönu