Bericht: Metal ist wieder einmal an allem Schuld
By Roxx (18.9.2006)
Es gab wieder einmal einen Amoklauf in einer Kanadischen Schule. Davon haben sicher alle gehört. Vier Tote und zahlreiche Verletze gibt es zu beklagen. Die journalistisch hochstehende Pendlerzeitung (sarkastisch gemeint, Anm.d.Verf.) 20Min. kann es wieder einmal nicht lassen, deswegen Hetztiraden in Richtung Metalszene zu verfassen.
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Dass der Amokschütze ein Gothik - und Metalfan war und sein Leben nicht ganz zu seiner Zufriedenheit verlief ist bedauerlich. Doch kann man es als nur als Verhältnisblödsinn bezeichnen, deswegen wieder mal der Metalszene die Schuld zu geben.

Täglich bekämpfen sich auf den Strassen in der ganzen Welt die Hip Hop-Gangs. Menschen werden massenweise erschossen. Trotzdem vernimmt man keine Kritik an der Hip Hop-Szene. Durchschnittliche Bürger, die entweder Volksmusik, Schlager, Country oder Mainstream hören, entführen Kinder, Vergewaltigen und Morden. Trotzdem gibt's keine Kritik an deren Musikgeschmack. Kaum dreht mal ein Metal-Freak durch, werden wir alle in einen Topf geschmissen. Woran mag das liegen?

Hat es damit zu tun, dass wir nicht dem Diktat des Trend-Faschismus Folge leisten? Ja, es hat was von einem Faschistischen System. Ihre braunen Uniformen sind die aktuellen Modetrends. Ihre Marschhymnen findet man in den aktuellen Charts. Den Leuten wird suggeriert, dass es der einzige Weg sei. Wer diesem Weg des Mainstreams nicht folgt, ist nicht "Trendy", kommt in die KZs von irgendwelchen Out-Listen und wird als "Freak" bezeichnet. Auch die Radio-Sender machen bei dieser Trend-Propaganda kräftig mit. Sie erdreisten sich uns allen weis zu machen, welche Musik massentauglich ist und welche nicht. Individualismus und Kreativität ist bei denen verpönt.

Als eigenständig denkender Mensch hat man es in der heutigen Zeit nicht einfach. In den Schulen kann man als "Freak" ziemlich unter den Hammer kommen. Im Alltag wird man ausgelacht. Wer da nicht genug Selbstbewusstsein hat, kann da durchaus mal durchdrehen und Amok laufen. Es ist jedoch der falsche Weg, unserer Szene mehr Anerkennung und Angehörige zu bringen.

Anstatt andere Musikkulturen oder Szenen zu bekämpfen, sollte man sich bemühen die eigene Szene zu pflegen. Besucht unsere Szene-Clubs und Veranstaltungen. Wenn Ihr auf der Strasse jemanden mit einem Metalshirt seht, dann sprecht ihn/sie an. Redet miteinander. Hört auf mit diesen "Fremdeleien"! "Rekrutiert" neue Angehörige für unsere Metalszene. Da draussen schlagen so viele Metalherzen. Leider wissen sie es noch nicht. Wie sollen sie unsere Szene auch kennen lernen, wenn sie von allen Seiten von der Trend-Propaganda berieselt werden? In den 80ern war das noch ganz anders. Da hatten wir unsere TV-Sendungen. Wildfremde Leute konnten sich an den Konzerten kennen lernen. Viele langjährige Freundschaften entstanden auf diese Weise. Man gehörte einfach zusammen, vereint unter dem Metal-Banner. Genau diesen Zustand müssen wir wieder herstellen.